Gabriel übernimmt Höingen
Oliver Gabriel übernimmt im Sommer den Höinger SV, den aktuell Vorletzten in der Kreisliga A – seine Zusage gilt unabhängig davon, in welcher Liga der HSV dann kicken wird.
„Ich hoffe, dass die Jungs den Klassenerhalt schaffen. Ich wünsche mir, dass es dann in der A-Kreisliga ist“, meint A-Lizenz-Inhaber Gabriel. Aber auch die Kreisliga B schrecke ihn nicht ab. Die Anfrage aus Höingen kam im passenden Augenblick, als bei Gabriel die Entscheidung gereift war, nicht als Jugendtrainer beim FC Ense weiterzumachen. Und für seinen neuen Verein schlug er auch Angebote aus Bezirks- und Landesliga aus. „Es musste beruflich und zeitlich passen“, so Gabriel, der gleich mehrere Argumenten „Pro Höingen“ aufzählt: „Ich kenne das Umfeld, habe hier auch Freunde, kenne dadurch Teile der Mannschaft, die ich natürlich fußballerisch noch kennen lernen muss. Außerdem tut sich im Vorstand einiges, hier passt es auch rund um den Fußball.“
Der Kontakt zwischen Gabriel und Höingen kam über Benni Granseuer, der zusammen mit Marcel Kafczyk die Sportliche Leitung beim HSV bekleidet, zustande: „Wir haben gemeinsam in Sönnern gespielt und sind seitdem in Kontakt geblieben.“ In Höingen wird Gabriel übrigens nur als Trainer fungieren, nicht wir in Bremen phasenweise auch als Spielertrainer. Sein Pass bleibe bei den Alten Herren in Bremen, das sei ihm wichtig. Die Mannschaft, die vom Trainerwechsel nach dem Spiel gegen SF Soest-Müllingsen (3:3) erfuhr, habe die Entscheidung positiv aufgenommen, so Granseuer. Gabriel ersetzt somit Günter Jochheim, der den HSV nach einem Jahr in der B-Liga im Sommer direkt ins Kreis Oberhaus zurückgeführt hatte. Dass ihn der Vorstand nun ersetzen wird, liegt in der Höinger Abstiegsnot begründet: „Günter wäre mit uns nicht in die B-Kreisliga gegangen, was wir auch verstehen können“, erklärt Granseuer. Doch der Vorstand wollte Planungssicherheit: „Wir wollten jetzt die Zusage von einem Trainer, auch für die BLiga. Daher haben wir begonnen uns umzusehen.“ Das sei keine Entscheidung gegen Jochheim, betont Kafczyk: „Wir sind mit Günters Arbeit absolut zufrieden. Er identifiziert sich mit dem Verein und ist voll integriert.“ Im Vorstand habe man lange überlegt und dann entschieden: „Wir sahen uns gezwungen, die richtige Entscheidung zu treffen. Etwas anderes hätten wir gegenüber der Mannschaft und dem Verein nicht verantworten können.“ Im schlimmsten Fall hätte der Höinger SV Anfang Juni nach einer möglichen Relegation keinen Trainer mehr gehabt – mit allen Konsequenzen, die daran hängen. Kafzcyk: „So wie es jetzt ist, ist es für alle deutlich angenehmer. Oli kann sich in Ruhe vorbereiten.“
Über Veränderungen im Kader werde nun in den kommenden Wochen gesprochen, die Planungen aufgenommen. Wichtig ist Gabriel: „Neue Spieler müssen auch zur Mannschaft passen.“ Aktuell trainiert Gabriel noch die B-Junioren des FC Ense, davor war er Trainer beim TuS Bremen, schaffte zwischen 2009 und 2015 zweimal den Aufstieg in die Bezirksliga. In den kommenden Spielen wird übrigens Benni Granseuer den Höinger SV betreuen, was aber keine schleichende Entmachtung von Jochheim ist: „Der Trainer ist bis zum Osterwochenende im Urlaub, daher betreue ich die Mannschaft.“ Anschließend hat wieder Jochheim das Sagen: „Günter will mit uns den Klassenerhalt schaffen.“ Das sei eine Selbstverständlichkeit, meinen Kafczyk und Granseuer – das würde sicher auch den neuen Trainer Oliver Gabriel freuen.