Videobeweis in der A-Kreisliga Soest – Höinger SV als Pilotverein ausgewählt
Eine echte Innovation hält Einzug in den Amateurfußball: Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) haben einen Fördertopf ins Leben gerufen, um den Einsatz des Video Assistant Referee (VAR) im Amateurbereich zu testen. Der Höinger SV wurde aufgrund seiner überregional anerkannten Vereinsarbeit und der modernen Infrastruktur im Karl-Kleine-Stadion als einer der ersten Vereine für dieses Pilotprojekt ausgewählt.
RefAI – Die Zukunft des Amateurfußballs mit Künstlicher Intelligenz

„RefAI ist eine speziell entwickelte künstliche Intelligenz für den Amateurfußball, die Schiedsrichter bei spielentscheidenden Szenen unterstützt. Durch den Einsatz von Echtzeit-Bilderkennung und maschinellem Lernen erkennt RefAI kritische Spielsituationen wie Abseits, Foulspiele oder Handspiele. Damit sorgt RefAI für mehr Fairness und eine effizientere Entscheidungsfindung im Amateurfußball.“
– Max Weber, FairPlayTech GmbH,
Chief Innovation & Technology Strategy Officer (CITSO)
VAR in der Kreisliga – So funktioniert es
Zur Rückrunde der aktuellen Saison wird der Videobeweis bei Heimspielen der ersten Mannschaft eingeführt. Anders als in der Bundesliga wird dabei ein vereinfachtes, KI-gestütztes System genutzt:
- Kameratechnik: Zwei stationäre Kameras hinter den Toren sowie eine Hauptkamera auf Höhe der Mittellinie erfassen das Spielgeschehen.
- Künstliche Intelligenz: Eine speziell entwickelte KI-Software analysiert die Bilder in Echtzeit und erkennt strittige Szenen wie Abseits, Foulspiele oder Handspiele.
- Schiedsrichterkommunikation: Erkennt die KI eine potenziell spielentscheidende Szene, erhält der Schiedsrichter eine Signalisierung per Vibration am Oberarm – ähnlich wie bei der Torlinientechnologie (HawkEye).
- Sofortige Überprüfung: Der Schiedsrichter kann sich die entsprechende Szene direkt auf seinem Smartphone ansehen und innerhalb weniger Sekunden eine Entscheidung treffen.
- Einsatzbereiche: Der VAR greift nur bei klaren Fehlentscheidungen ein – beispielsweise bei Toren, Abseitsstellungen oder Platzverweisen.
Regelungen und Neuerungen im VAR-Projekt
Live-Übertragung im Internet
Um den Fußball auf dem Höinger SV für alle zugänglich zu machen, werden die Heimspiele der ersten Mannschaft live im Internet übertragen. Das Besondere dabei: Es gibt keine Paywall. Fans und Interessierte können die Spiele kostenlos über den offiziellen Vereinstream verfolgen. Diese Initiative sorgt nicht nur für eine größere Reichweite und Bindung zu den Fans, sondern ermöglicht auch Menschen, die nicht vor Ort sein können, an den Spielen teilzunehmen und das Team zu unterstützen. So wird der lokale Fußball in der Region noch präsenter und die Vereinscommunity kann weiter wachsen.
Erste Phase der VAR-Einführung: Schiedsrichter entscheiden allein mit KI, Mannschaften haben begrenztes Mitspracherecht
In der ersten Phase der VAR-Einführung wird das KI-System in Echtzeit genutzt, um strittige Szenen zu identifizieren, jedoch ohne eine Wiederholung oder Analyse für die Zuschauer im Internet. Diese Maßnahme ermöglicht es dem Schiedsrichter, ohne externe Einflüsse zu entscheiden und fördert eine ungestörte Spielbewertung.
Jede Mannschaft hat während des Spiels einmal die Möglichkeit, den Schiedsrichter darauf hinzuweisen, sich eine Szene noch einmal anzusehen, wobei der Hinweis innerhalb weniger Sekunden nach der Szene vom Trainer erfolgen muss. Diese Regel soll sicherstellen, dass der VAR nur in entscheidenden Momenten zum Einsatz kommt und das Spiel nicht unnötig beeinflusst wird.
Verwarnung bei unzulässigem VAR-Hinweis: Spieler und Betreuer riskieren gelbe Karte
Es gibt eine klare Regel: Wenn ein Spieler oder Betreuer während eines Spiels den Schiedsrichter aufruft, sich eine Szene nochmal anzuschauen, ohne dass dies durch den Trainer offiziell gefordert wurde, gibt es unmittelbar eine Verwarnung in Form einer gelben Karte. Dies soll verhindern, dass die Spieler oder Betreuer während des Spiels den Schiedsrichter in unangemessener Weise unter Druck setzen oder die Autorität des Schiedsrichters untergraben.
Schnelles Internet dank Starlinx
Da eine zuverlässige und schnelle Internetverbindung für die reibungslose Verarbeitung der Videodaten und den Einsatz der KI zwingend erforderlich ist, wird das Karl-Kleine-Stadion mit modernster Satelliten-Internet-Technologie ausgestattet. Über das System Starlinx von SpadeX wird eine stabile Verbindung mit hoher Bandbreite bereitgestellt.
Hintergrund ist die anhaltende Verzögerung beim Glasfaserausbau in der Gemeinde Ense. Obwohl die Glasfaserleitungen bereits seit über zwei Jahren verlegt sind, konnte der Ausbau bislang nicht abgeschlossen werden. Um nicht weiter auf eine Lösung zu warten, hat sich der Höinger SV entschlossen, eine eigenständige, leistungsfähige Alternative zu installieren.
Dieses Vorhaben wird ebenfalls durch Fördermittel unterstützt, um die technische Umsetzung zu erleichtern. Zudem erfolgt eine enge Kooperation mit Starlinkk, um eine bestmögliche Abdeckung und Stabilität der Verbindung sicherzustellen.
Neben der Nutzung für den VAR wird das Highspeed-Internet auch allen Besuchern des Sportplatzes über ein öffentliches WLAN zur Verfügung gestellt. Fans, Spieler und Zuschauer können somit ohne Einschränkungen Liveticker verfolgen, Bilder und Videos in sozialen Netzwerken teilen oder ganz einfach das Spielgeschehen in bester Qualität streamen.
Technische Betreuung durch Vorstand und externen Partnern
„Wir sind stolz darauf, dass unser Verein für dieses innovative Pilotprojekt ausgewählt wurde. Es zeigt, dass wir nicht nur sportlich, sondern auch technologisch zu den Vorreitern in der Region gehören“, so Christian Schrage (2. Geschäftsführer). „Mit dem VAR und der verbesserten Internetanbindung heben wir den Amateurfußball auf ein völlig neues Level.“
Der erste Einsatz des KI-gestützten VAR ist für das nächste Heimspiel im Spitzenspiel gegen SV Hilbeck angesetzt. Fans und Spieler dürfen gespannt sein, wie sich die neue Technik auf den Kreisliga-Alltag auswirken wird.
Testphase
Die Einführung des VAR-Systems beim Höinger SV beginnt mit einer intensiven Testphase, die bis Ende des Jahres dauert. In dieser Phase werden die KI-gestützten Szenenerkennungen getestet, das Schiedsrichterfeedback eingeholt und die Technik optimiert. Alle Spiele werden aufgezeichnet und dem Hersteller sowie dem DFB zur Analyse bereitgestellt, um das System weiter zu verbessern.
Ausweitung auf andere Vereine
Nach der Testphase wird das System schrittweise auf weitere Vereine im Kreis Soest und darüber hinaus ausgeweitet. Der FLVW und der DFB prüfen die landesweite Einführung, um den Amateurfußball zu modernisieren und mehr Vereinen Zugang zu dieser innovativen Technologie zu ermöglichen.
Erwartungen an das Pilotprojekt
Mit dem HSV-Projekt wird der Amateurfußball auf ein neues technologisches Niveau gehoben. Die Testphase bis Ende des Jahres wird entscheidend für die Weiterentwicklung sein und könnte den Weg für eine landesweite Einführung ebnen.
Übrigens, dieser Artikel wurde am 1. April 2025 veröffentlicht – ein Tag, an dem so manche Überraschung auf uns wartet. Wir sind gespannt, was noch kommt!